Quelle der Mystik
Im Eingangsbereich des CITES (Centro international Teresiano Sanjuanista) in Avila befindet sich ein Brunnen in Granit, geschaffen von der deutschen Künstlerin Claudia Karmer-Marloh.
Dieses Kunstwerk möchte zum Ausdruck bringen, dass sich das Leben wie in konzentrischen Kreisen von einer Mitte her entfaltet. Unabhängig davon wie der Mensch lebt, wird er immer von dieser Mitte angezogen. Es ist wie das Zentrum der Schwerkraft, das uns in Bewegung sein lässt. Und die wirkliche Ruhe und Stille erreicht man, wenn man in diese Mitte gelangt.
Diese Skulptur „die Quelle“ möchte die gleiche Idee vom Zentrum hervorheben: das Leben, das sich in konzentrischen Kreisen von einer Mitte her entwickelt. So wie das Wasser die Stufen hinunterfließt in das Zentrum, so kann der Mensch durch den Abstieg in sein tiefstes Sein zu Gott finden und unterwegs sein, bis er die wahre Quelle seines Lebens entdeckt. Zudem ist das Wasser selbst ein Symbol für das Leben.
Die sieben Stufen des Abstiegs in die Mitte, steht für die sieben Wohnungen der „Inneren Burg“ bei Teresa und in der Mitte findet sich die Quelle lebendigen Wassers – dort wo die Gegenwart Gottes in der eigenen Mitte der menschlichen Seele erfahrbar ist. Von dieser Mitte her umwirbt Gott den Menschen und ruft und lockt ihn zu einem gemeinsamen Leben. Dort findet der Mensch zu sich selbst und damit zu Gott und in dieser Mitte wird seine Sehnsucht nach Leben und Liebe befriedet. Der Mensch kann konzentriert leben – auf ein Zentrum bezogen und muss nicht mehr außer sich selbst nach Erfüllung, Ruhe, Frieden, Liebe – einfach Ruhe suchen, so wie es Augustinus sagt: „Unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe findet in Gott“ – und diesen Gott finden wir in unserer eigenen Mitte.
(frei nach einer Beschreibung des Brunnens in der Festschrift zum 10.jährigen Jubiläums des CITES, Avila mit der freundlichen Erlaubnis unserer Mitbrüder dort. Bilder: Archiv von CITES)