St. Theresia
Eine Ära geht zu Ende – die Karmelitenkirche St. Theresia in Kumpfmühl/ Regensburg wurde am 31.7.2024 profaniert
125 Jahre alt wurde sie, die Theresienkirche in Kumpfmühl/Regensburg. Nun aber fehlten die finanziellen Mittel die notwendige Generalsanierung in Angriff zu nehmen. Am 31. Juli 2024 nahm die Pfarrei St. Wolfgang von ihrer Filialkirche und die Karmeliten von ihrer Klosterkirche in einem festlichen und bewegenden Gottesdienst um 19.00 Uhr Abschied.
Zahlreich waren die Gläubigen gekommen und 15 Priester standen am Altar. Nach dem feierlichen Einzug richtete P. Robert Schmidbauer OCD von München, der selbst im Internat Theresianum gewesen war, den Gruß des Pater Provinzials, P. Dr. Raoul Kiyangi OCD, aus, der zur Ministrantenwallfahrt in Rom weilt.
Dann teilte P. Thomas Beierle OCD, einer der letzten Präfekten im Knabenseminar Theresianum, seine Gedanken zu diesem Anlass mit. Er sprach von den drei Abschieden: 1975 die Schließung des Seminars, 1987 der Weggang der Karmeliten und nun 2024 die Profanierung der Kirche. Aber er ermutigte auch mit dem abschließenden Gedanken, für die Menschen bleibt das Gotteshaus das Haus Gottes, auch wenn keine Gottesdienste mehr gefeiert werden, denn eine Kirche ist mehr als nur ein Gebäude. Zum Abschluss wollte er vor allem Dank sagen. Dieser Dank wurde unterstrichen durch den Kanon „Danke für..“ von Martin Gotthard Schneider, den P. Matthäus Bochenski OCD vorsang und auf der Gitarre begleitete. Die strophen wurden – dem Anlass entsprechend – umgedichtet.
Danach eröffnete Pfarrer Fuchs als Pfarrer von St. Wolfgang liturgisch den Gottesdienst und begründete die liturgische Farbe „violett“. Am vergangenen Sonntag hat schon ein festlicher Gottesdienst in St. Theresia stattgefunden, der mehr dem Dank gewidmet war. In der Predigt zum diesem Gottesdienst erklärte er auch die Gründe, die zu der Schließung und Umwidmung der Kirche geführt haben. Man kann diese als Podcast auf der Seite der Pfarrei St. Wolfgang anhören:
Letzte Predigt in St. Theresia
Heute steht die liturgische Farbe violett für das Thema der Buße und der Umkehr, denn der letzte Grund ist der mangelnde Glaube. Und er stellte die Frage: „War die Kirche St. Theresia bis zum Bersten voll? Eben nicht!“ Letztendlich führt das zurückgehende Glaubensleben zu solchen Situationen. Dem folgte die schlichte, aber ergreifende Votivmesse zu Ehren der hl. Teresa von Avila, der Kirchenpatronin.
An Stelle der Fürbitten wurde eine Andacht eingefügt und am Schluß trug Andreas Jäger „Das Gedicht einer scheidenden Kirche“ vor. Nach dem Verlesen des Dekrets von Bischof Rudolf Voderholzer zur Profanisierung der Kirche, wurde in Prozession das Ciborium unter dem Tragehimmel und zwei Bilder, eines das die hl. Teresa, das andere den hl. Johannes vom Kreuz darstellte, zur Pfarrkirche St. Wolfgang übertragen. Dort wurde mit dem eucharistischen Segen die Feier abgeschlossen.
Es war ein würdiger und bewegender Abschied von der Kirche St. Theresia, die ab dem 1. August geschlossen bleibt. Für die nächsten 2 Jahre, während die Außenrenovierung läuft, wird sie für kulturelle Veranstaltungen zur Verfügung stehen. Die vier Seitenaltäre kommen in eine ehemalige Karmelitinnenkirche in St. Pölten, der Hauptaltar mit anderen Ausstattungsgegenständen in eine Pfarrei in Polen. Die Sakristei ist schon aufgelöst und die Mitbrüder und zwei Hausmeister, die in der Krypta der Kirche bestattet waren, nach St. Josef überführt